zen habits
Leo Babauta • 20 Nov 2015 • 4 Min zu lesen

Wie kann ich sehr wenig wollen?

Die Konsumkultur, in der wir alle leben, treibt uns ständig an mehr zu wollen, mehr zu kaufen, unseren Impulsen zu folgen, Dinge zu sammeln, Geld auszugeben um unsere Probleme zu lösen, unser Glück im Shopping zu finden, Abenteuer auf Reisen zu erleben, mehr zu tun, mehr zu sein.

Was würde passieren, wenn wir unsere Abhängigkeit davon mehr zu wollen und mehr zu kaufen beenden würden?

Wie wäre unser Leben, wenn wir all das nicht mehr brauchen würden?

Stell dir ein Leben vor, in dem wir die einfachen und kostenlosen Vergnügen genießen könnten, wie Spaziergänge in der Natur, Meditieren, ein Buch zu lesen, Schreiben. Wenn wir weniger kaufen würden hätten wir weniger Schulden, weniger überflüssige Dinge, weniger um das wir uns kümmern müssten. Wir bräuchten kleinere Häuser, weniger Stauraum. Vielleicht könnten wir sogar weniger arbeiten um all diese Dinge zu kaufen, außer unsere Arbeit wäre etwas, das wir wirklich lieben würden.

Ich sage nicht, dass wir uns von allem Verlangen lösen können. Ich habe das bis jetzt bestimmt noch nicht gelernt. Aber wie wäre es, wenn wir unsere Bedürfnisse erkennen könnten, anstatt getrieben zu sein von ihnen? Wie wäre es, wenn wir sie einfach loslassen könnten wenn sie nicht hilfreich sind, und stattdessen zufrieden sind mit dem was wir haben?

Ich versuche das gerade selbst herauszufinden. Ich teile einige der Dinge, die für mich bisher funktioniert haben, mit dem Eingeständnis, dass ich immer noch lerne, dass ich dabei immer noch versage, immer wieder. Ich muss noch viel lernen, aber hier ist das, was ich bisher gelernt habe:

Letzten Endes solltest du anerkennen, dass das eine fortwährende Übung ist. In meiner Erfahrung wirst du deine Wünsche nicht einfach los und hast es damit erledigt. Du lässt einen Wunsch los, wendest dich dem gegenwärtigen Moment zu, lernst ihn zu schätzen, findest Befriedigung in dem, was bereits da ist – und dann, kurze Zeit später, taucht ein neuer Wunsch auf. Er kommt durch Werbung, Webseiten, Magazine, durch das was andere Leute in den sozialen Medien tun, durch die Nachrichten, Gespräche mit Leuten, einen coolen Laden, an dem du vorbei läufst, eine neue Tasche, die deine Freundin gerade kauft hat, und so weiter.

Die Wünsche werden immer zurückkommen, aber wir können die Fähigkeit entwickeln, sie zu erkennen, sie loszulassen, glücklich zu sein damit, dass dieser Moment bereit genug ist.

Original von Leo Babauta: How to Want Very Little
Übersetzung von Valentin Umbach