zen habits
Leo Babauta • 15 Nov 2015 • 2 Min zu lesen

Eine gesunde Art ein besseres Leben anzustreben

Ich habe einen Freund, der unzufrieden ist mit seinem Leben - verschuldet, einsam, mit einem Job den er nicht mag, in einer Stadt die er nicht mag.

Ich fragte ihn, welche Vorstellungen er vom Leben hat, die in seinem jetzigen Leben nicht erfüllt werden. Nach einigem Überlegen sagte er, er möchte eine Arbeit finden, die seine Leidenschaft weckt, und er wünscht sich Freunde, denen er etwas bedeutet.

Ich stimmte zu, dass das großartige und erstrebenswerte Dinge sind. Aber er könnte auch versuchen, Dinge an sich selbst und seinem Leben zu finden, die er schätzt. Er könnte versuchen, die Realität zu akzeptieren und etwas Gutes im Jetzt finden, anstatt sein jetziges Leben mit seinem Wunschleben zu vergleichen und all die Mängel zu sehen.

Der Vergleich, die Idealvorstellungen verursachen seine Unzufriedenheit. Die Realität ist nicht so schlecht, wenn wir die Ideale loslassen und diesen Moment einfach so sehen wie er ist. In meiner Erfahrung, wenn ich irgendeinen Moment betrachte, auch einen unangenehmen, finde ich vieles worauf ich neugierig sein kann, vieles zu schätzen, vieles zu entdecken und zu lieben.

Er stimmte zu, aber er fragte mich, ob er dann alle seine Bestrebungen aufgeben sollte. Was für eine großartige Frage! Aber nein, ich sage nicht du solltest alle deine Ziele und Bestrebungen aufgeben. Es ist nur schwer, wenn wir uns zu eng daran festhalten, denn dann können wir unglücklich werden mit der Gegenwart.

Was ich vorschlage ist sich von diesen Idealvorstellungen etwas zu lösen, sich der Gegenwart zuzuwenden und sie zu schätzen, und besser kennen zu lernen, was direkt vor uns liegt. Wenn du das tust, und wenn du akzeptierst, was vor dir liegt, dann erreichst du einen Ort des Friedens.

Hier ist der Schlüssel: von diesem Ort des Friedens aus kannst du etwas unternehmen, um deine Bestrebungen umzusetzen. Du kannst Arbeit finden, die du liebst, nicht weil du unzufrieden bist mit deinem jetzigen Leben, sondern weil du dein jetziges Leben akzeptierst und den Wunsch hast, etwas Gutes für dich zu tun.

In jedem Fall unternimmst du etwas, um deine Bestrebung umzusetzen, entweder aus einer Unzufriedenheit heraus (und weil du eine beschissene Situation ändern willst), oder von einem Ort des Friedens und der Akzeptanz, weil du dir (oder anderen) etwas Gutes tun willst.

Hier ist die Methode in der Zusammenfassung:

  1. Bemerke deine Unzufriedenheit.
  2. Bemerke deine Idealvorstellungen, an denen du dich festhältst.
  3. Löse dich ein Stück weit von diesen Idealen und wende dich der Gegenwart zu.
  4. Nimm diesen Moment mit Neugier wahr, finde etwas, das du schätzen kannst.
  5. Akzeptiere diesen Moment vollkommen, mit Liebe.
  6. Von diesem Ort des Friedens aus kannst du antworten, etwas unternehmen. Du kannst eine Bestrebung umsetzen oder nicht, aber es ist eine Antwort von einem guten Ort aus.

Diese Methode braucht sehr viel Übung, und ich bin immer noch nicht sehr gut darin. Aber die Übung macht mir Spaß.

Original von Leo Babauta: A Healthy Way to Aspire to a Better Life
Übersetzung von Valentin Umbach