Unkonventionelle Produktivität
Es gibt auf der Welt keinen Produktivitätsratgeber der die Probleme löst, vor denen praktisch alle von uns täglich stehen.
Ich bin genau wie du - ich stehe diesen Hindernissen gegenüber, wenn ich Dinge erledigen will:
- Ich bin beschäftigt, anstatt wichtige Arbeit zu tun.
- Ich lenke mich ab, anstatt schwierige Arbeit zu tun.
- Ich bin müde und fühle mich nicht in der Lage schwere Aufgaben anzugehen.
Diese Dinge sind alle in Wahrheit das selbe Problem: wenn du wichtige aber schwierige Aufgaben zu tun hast, dann lässt du dich gerne ablenken, du hältst dich beschäftigt, oder du hängst einfach herum weil du keine Energie hast.
Ich habe jeden Tag damit zu tun, und ich bekomme es auch nicht immer hin. Aber was wäre wenn wir dieses Problem durchsteigen und herausfinden, was eigentlich los ist? Wir wären die Meister des Universums.
Pausentraining
In Wahrheit stehen wir diesem Problem - dass wir vor unbequemen Dingen davon laufen - die ganze Zeit gegenüber, wir sehen es bloß normalerweise nicht. Deshalb ist Meditation so ein großartiger Übungsplatz für unseren Geist - die sitzt da und hast nichts zu tun als zu beobachten wie dein Geist vor dem Unbequemen dieses Moments davon läuft. Wieder und wieder. Und mit der Zeit lernst du damit zu arbeiten.
Deshalb schlage ich vor du nutzt deine wichtigen Aufgaben als Meditationstraining, damit du lernst mit dem Unbequemen zu arbeiten wenn es hoch kommt.
Und so geht es:
- Nimm dir eine wichtige Aufgabe, die du heute wirklich erledigen solltest.
- Räume den Platz vor dir frei um diese Aufgabe zu machen. Schließe deinen Browser, oder alle Browsertabs außer dem einen, den du für diese Aufgabe brauchst. Schalte das Telefon aus, räum alles andere weg, fokussiere dich auf diese eine Aufgabe.
- Setz dich hin und mach die Aufgabe.
- Beobachte wie dein Geist versucht weg zu laufen.
Jetzt machen wir ein “Pausentraining”, wobei wir, anstatt weg zu laufen vor dem Unbequemen, eine Pause machen. Atme. Richte deine Aufmerksamkeit auf das Unbequeme - es kann Angst sein, Frust, Unsicherheit, Selbstzweifel, Müdigkeit. Vergiss deine Geschichte über dieses Unbequeme und achte einfach darauf wie es sich anfühlt, physisch, in deinem Körper. Wo ist das Unbequeme verortet? Welche Qualität hat es?
Du wirst bemerken dass sich das Unbequeme in Wahrheit gar nicht so schlimm anfühlt, auch wenn du aus Gewohnheit davor davon laufen willst. Es ist einfach nur Energie. Es ist nicht gut oder schlecht, sondern nur Energie, die in deinem Körper ist. Eine Energie, die du normalerweise nicht haben willst und die du normalerweise als “schlecht” bezeichnest.
Probier dieses Pausentraining selbst aus. Es wird nicht funktionieren, nur darüber zu lesnen, du musst selbst damit arbeiten. Lerne es kennen, werde vertraut damit.
Unkonventionelle Produktivität
Wenn du beginnst mit deinem Unbehagen zu arbeiten, dann wirst du sehen, dass es Keine Große Sache ist. Nichts, worüber du dir Sorgen machen brauchst. Es ist nur ein Gefühl, eine Energie. Du kannst dich dabei ein bisschen entspannen. Versuche eine freundliche Einstellung dazu zu entwickeln anstatt so streng mit selbst zu sein. Nimm es nur war, lächle einfach, atme, sei behutsam.
Wie kannst du diese Keine Große Sache in Produktivität verwandeln? Hier ist ein System das du ausprobieren kannst:
- Setz deine 3 wichtigsten Aufgaben (MITs = Most Important Tasks) jeden Morgen fest, als erste Sache wenn du anfängst zu arbeiten. Schreib noch ein paar weitere Dinge auf, die du tun “solltest”, aber fokussiere dich zuerst auf die MITs.
- Wähle eine der MITs und räume den Platz dafür frei. Bevor du deine E-Mails checkst.
- Mach etwas Pausentraining. Bemerke wenn du vor der Aufgabe davon laufen willst, halte inne, erkunde behutsam das körperliche Empfinden von Unbehagen, freundlich und neugierig.
- Bestimme eine Herzensabsicht. Wenn du dich in das Unbehagen entspannst und erkennst, dass es keine große Sache ist, dann bestimme eine Absicht für die Aufgabe - machst du es um dein Leben zu verbessern, um jemand anders etwas gutes zu tun, um der Welt zu helfen? Finde das Herz in deiner Absicht - sie kommt letzen Endes aus Liebe. Sage zu dir selbst: “Es ist meine Absicht diese Aufgabe zu tun aus Liebe für …” (fülle die Lücke mit: dir selbst, jemand anderem, der Welt, etc.).
- Arbeite mit Liebe. Öffne dein Herz und mache die Aufgabe mit der Liebe, die aus deiner Absicht kommt. Bemerke wenn du dich unbequem fühlst und etwas anderes machen willst, entspanne dich, mach das Pausentraining wenn nötig, und dann beginne erneut.
- Mach Pausen. Alle 10-15 Minuten solltest du aufstehen und umher laufen. Dehnen. Wasser trinken. Überprüfen wie es dir geht. Dann kehre zur Aufgabe zurück und wähle eine andere MIT.
Du wirst nicht perfekt sein dabei, also erwarte auch keine Perfektion. Arbeite einfach damit, behutsam, und du wirst besser und besser mit Übung.
Original von Leo Babauta: Unconventional Productivity Übersetzung von Valentin Umbach