zen habits
Leo Babauta • 13 Jan 2016 • 6 Min zu lesen

Regeln zum Organisieren und Entrümpeln

Was wäre notwendig um dein Leben zu entrümpeln und zu organisieren?

Das mag für die meisten von uns eine große Aufgabe sein, aber in Wahrheit können wir das in kleinen Sprints und Sprüngen schaffen, wenn wir einer Handvoll einfacher Regeln folgen.

Beim letzten Mal habe ich darüber geschrieben, sich Regeln anstatt Ziele zu setzen … heute möchte ich ein paar Ideen für Regeln mit dir teilen, die dir helfen sollen zu entrümpeln und zu organisieren.

In meinem eigenen Leben war es eine langsame aber lohnende Reise von einer Welt voller Gerümpel hin zum Minimalismus, und jetzt bin ich jedes Mal glücklich wenn ich mich umschaue und den schönen Raum um mich herum sehe.

Wenn du dich überfordert fühlst dann bin ich hier um dir zu sagen: es ist nicht unmöglich, und es braucht nur ein paar kleine Schrittte die sich über die Zeit aufsummieren.

Hier sind ein paar Regeln die ich vorschlage - obwohl ich nicht empfehle sie alle umzusetzen, vor allem nicht alle auf einmal. Probiere ein paar aus, schau wie sie für dich funktionieren, und dann versuche ein paar weitere.

  1. Organisiere dich selbst am Anfang und am Ende des Tages. Wenn du deinen Arbeitstag startest dann schreib dir deine 3 wichtigsten Aufgaben auf. Schreib dich auch noch ein paar andere Dinge auf, die du heute gerne tun würdest. Räum deinen Schreibtisch auf, bring deine Sachen in Ordnung. Am Ende des Tages räumst du wieder auf, machst ein Häkchen an die Dinge die du erledigt hast, und vielleicht bereitest du auch schon die Sachen für morgen vor.
  2. Wenn du von deinem Schreibtisch aufstehst dann räum eine Sache weg. Jedes Mal wenn du aufstehst um ein Glas Wasser zu holen, aufs Klo zu gehen, eine Pause zu machen … dann nimm eine Sache von deinem Schreibtisch und räum sie weg. Wenn dein Schreibtisch schon leer ist, dann schau nach irgend etwas in der Nähe.
  3. Wenn du mit dem Essen fertig bist dann spül deinen Teller. Das ist selbsterklärend. Sei achtsam und spül dein Geschirr anstatt es in der Spüle stehen zu lassen. Wenn noch andere Sachen in der Spüle stehen, dann spüle auch davon ein paar.
  4. Wisch das Spülbecken wenn du es benutzt hast. Jedes mal wenn du deine Hände wäschst oder deine Zähne putzt dann wisch das Becken hinterher damit es sauber ist. Mach das gleiche auch in der Küche. Räum jedes mal auch ein paar Sachen rund um die Spüle auf wenn du kannst.
  5. Wenn du durch ein Zimmer läufst dann finde eine Sache die du wegräumen kannst. Wenn du von deinem Schlafzimmer in dein Wohnzimmer gehst dann finde auf diesem Weg eine Sache die du wegräumen kannst. Du musst dich nicht damit aufhalten alles aufzuräumen, nur eine Sache.
  6. Wenn du ein Kleidungsstück ausziehst, dann räum es weg. Wenn du dich duschst oder dich umziehst, dann lass deine Sachen nicht auf dem Boden oder auf einem Möbelstück sondern räume sie immer auf oder steck sie in den Wäschekorb. Schau dich auch um ob es noch andere Anziehsachen gibt die du wegräumen kannst.
  7. Halte flache Oberflächen leer. Deine Tische, Theken, Böden … halte sie immer leer und sauber. Wenn da gerade sehr viele Sachen drauf sind, dann schau dir die Regeln weiter unten an wo es um das Entrümpeln am Samstag geht. Aber wenn es machbar ist, dann fang einfach direkt damit an die Sachen auf dem Boden wegzuräumen (außer Möbel und so). Wenn du an der Küchentheke vorbei läufst dann schau nach Sachen die du wegräumen kannst.
  8. Hefte alles am Ende des Arbeitstages ab. Wenn du noch Papier benutzt, dann hefte alle Blätter ab. Wenn du alles digital machst, dann räum deinen Computerschreibtisch auf und pack die Dateien da hin wo sie hin gehören.
  9. Erledige eine E-Mail anstatt sie zu verschieben. Wenn du eine E-Mail öffnest dann gib ihr den Raum um sie direkt zu erledigen. Lies sie, antworte, mach etwas oder archiviere sie. Oder setze sie auf deine To-do Liste für später, wenn es eine große Aufgabe ist. Aber mach nicht ständig E-Mails auf ohne sie zu bearbeiten.
  10. Arbeite darauf hin nur 3 E-Mails in deinem Posteingang zu haben. Räum langsam aber sicher die hunderte oder tausende von E-Mails in deinem Posteingang auf. Archiviere oder lösche sie, pack ein paar davon in einen To-do Ordner, pack andere in Informationsordner zum Nachschlagen, trag dich aus Newslettern aus.
  11. Setze nicht lebensnotwendige Dinge die du kaufen willst auf eine 30-Tages-Liste. Mach dir eine 30-Tages-Liste, und jedes mal wenn du etwas kaufen willst was nicht absolut lebensnotwendig ist (also alles außer Lebensmittel und Drogerieartikeln) dann setze es auf die Liste und notiere das Datum dazu. Dann darfst du nichts kaufen bis es nicht 30 Tage auf der Liste gestanden hat. Nach 30 Tagen überleg nochmal ob du es immer noch willst bevor du es kaufst.
  12. Pack deine Kleidungsstücke in einen anderen Schrank oder eine Box und nimm nur das heraus was du wirklich brauchst. Räum alle deine Anziehsachen in einen Schrank in einem Raum den du nicht nutzt, wenn du einen hast, oder pack sie in ein oder zwei Kartons. Nimm nur die Sachen raus die du wirklich anziehen musst. Nach einem Monat wirst du sehen welche Kleidungsstücke du abgeben kannst, z.B. zur Kleiderspende.
  13. Entrümple an Samstagen. Verbring jeden Samstagmorgen ein oder zwei Stunden (oder einen halben Tag) damit einen Bereich zu entrümpeln.
  14. Eins rein, zwei raus. Wenn du irgendetwas neues in dein Leben bringst (wenn du etwas online kaufst, oder wenn du etwas geschenkt bekommst), dann werde zwei andere, ähnliche Dinge los. Wenn du z.B. ein Paar Schuhe kaufst, dann spende zwei andere Paar. Auf diese Art wirst du 1) mehr darüber nachdenken, was du kaufst, und 2) Schritt für Schritt weniger und weniger Sachen haben. Irgendwann wirst du zu einer “eins rein, eins raus” Regel wechseln wollen, wenn du denkst dass deine Sachen auf einem guten Niveau sind.
  15. Limitiere wie viele Dinge du hast. Denk darüber nach dich auf 30 Kleidungsstücke zu beschränken, oder 30 Bücher, oder etwas in der Art. Werde alles andere los, erlaube dir nicht über das Limit zu gehen. Welches Limit du wählst ist dir überlassen; wenn es sich gerade ein bisschen unbequem anfühlt dann ist es gut.
  16. Räum am Ende jedes Monats deinen Computer auf. Selbsterklärend. Mach Backups!
  17. Eliminiere alle drei Monate. Auch selbsterklärend. Nimm ein Wochenende um alle Dinge zu eliminieren, die du nicht brauchst.

Das sind natürlich nur Vorschläge für Regeln … du solltest sie anpassen, damit sie zu deinem Leben passen.

Wie du die Regeln umsetzt

So, das sind jetzt eine ganze Menge Regeln, aber ich denke nicht dass du sie alle auf einmal umsetzen solltest. Stattdessen empfehle ich dir eine pro Woche zu versuchen. Fokussiere dich wirklich die ganze Woche darauf diese eine Regel umzusetzen. Wenn das gut klappt, dann behalte sie bei, ansonsten wirf sie raus. Nächste Woche versuchst du dann eine andere.

Mach dir jede Woche eine Erinnerung an einem bestimmten Tag (z.B. Montag) um zu schauen wie es mit der Regel geklappt hat und um eine neue Regel auszuwählen, die du ausprobieren willst. Mach dir eine physische Papiernotiz irgendwo wo du sie gut sehen kannst um dich über die Woche hinweg an die Regel zu erinnern.

Stück für Stück wirst du die Regeln finden, die für dich funktionieren. Und Schritt für Schritt wird dein Leben weniger Gerümpel haben und besser organisiert sein. Und du wirst bereit sein um im Rest deines Lebens großartige Dinge zu vollbringen.

Original von Leo Babauta: Rules for Getting Organized & Decluttered
Übersetzung von Valentin Umbach